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Jahrestagung 2020: „Ökologisches Update der Marktwirtschaft mit Sozialem verbinden“

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[vc_row][vc_column][vc_column_text]„Sozial-ökologische Marktwirtschaft – Update oder Neuerfindung?“ – zu diesem Thema diskutierten die 200 Teilnehmer_innen der Jahrestagung 2020 von UnternehmensGrün, die auch in diesem Jahr in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung stattfand. Spannende Keynotes und Impulse kamen dabei aus Wissenschaft, Wirtschaft und der Politik. Erstmals wurde die Veranstaltung ausschließlich digital durchgeführt. Dr. Ellen Ueberschär begrüßte als Vorständin der Heinrich-Böll-Stiftung die Teilnehmenden und warf die Frage auf, inwiefern die Dekarbonisierung und das Prinzip der Ressourcenschonung in der Wirtschaft umgesetzt und gleichzeitig die soziale Sicherheit erhalten werden könnte. Aus ihrer Sicht bräuchte es dazu ein Update für die Marktwirtschaft, das den Dreiklang aus Ökologie, Sozialem und Ökonomie besser berücksichtigt. UnternehmensGrün-Geschäftsführerin Dr. Katharina Reuter erklärte, dass nachhaltige Unternehmen resilienter in der aktuellen Krise seien. Gerade in der aktuellen sei es notwendig, dass die politische Stimme der grünen Wirtschaft lauter werde: „Wir müssen zeigen, dass wir unseren Ökogeist nicht aufgeben und dieser sogar noch wichtiger ist als bisher!“ Im Anschluss folgten zwei Keynotes. Dr. Marie-Luise Wolff, Vorstandsvorsitzende der ENTEGA AG und Präsidentin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW), sprach zum „Update der ökologischen Dimension der Marktwirtschaft“ und Prof. Dr. Wolfgang Schröder von der Universität Kassel zum „Update der sozialen Dimension“. Für Marie-Luise Wolff steht außer Frage, dass die soziale Marktwirtschaft ein ökologisches Update benötige. Dabei betonte sie, dass ökologische Themen auch immer soziale Themen seien und umgekehrt: „Klimafreundliches Handeln darf nicht mit schwerwiegenden Nachteilen verbunden sein – nicht für Unternehmen und nicht für Verbraucher_innen. Zusätzliche Einnahmen müssen deshalb in voller Höhe für die Entlastung über die Stromrechnung verwendet werden. Je höher die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung, desto niedriger die EEG-Umlage und damit der Strompreis für Verbraucher_innen – das muss das Prinzip bleiben.“ Ökologische Updates müssten auch so gestaltet sein, dass sie allen nützen und nicht nur einzelnen. Was es für die Umgestaltung braucht, sei Mut und die Energie zu echter Veränderung. Prof. Dr. Wolfgang Schroeder von der Universität Kassel, Mitglied der Grundwertekommission der SPD und Staatssekretär a.D. des Landes Brandenburg, berichtete in seinem Vortrag von seiner Forschung zur Lage des Sozialstaates in Deutschland. In seiner Untersuchung kam heraus, dass von 10.000 Befragten lediglich 41% mit den Leistungen des Staates zufrieden sind. Eine Reform sei daher notwendig. Generell sei die Dekarbonisierung ein zusätzlicher Stressfaktor im sozialstaatlichen Gefüge, der zusätzliche Verteilungskonflikte auslöse: „Die ökologische Transformation wird mit elementaren Strukturveränderungen auf dem Arbeitsmarkt einhergehen und da brauchen wir eine bessere Absicherung“. Ein Beispiel sei, die Weiterbildung fest als vierte Säule des Bildungssystems zu verankern. Generell sollte man aber weg vom Apokalyptischen, denn es müsse nicht alles sofort geändert werden. Es bedürfe auch einer verstärkten Aufklärungsarbeit. Die Menschen bei der Transformation mitzunehmen forderte auch Mathias Kollmann, Vorstand von UnternehmensGrün und Geschäftsführer der Bohlsener Mühle GmbH & Co. KG, Bio-Pionier-Unternehmen aus Niedersachsen: „Zur Veränderung gehören Menschen und sie müssen ihre Komfortzone verlassen“. Dazu gehöre es auch, mutig zu sein und Dinge extremer zu gestalten. Katharina Dröge, Mitglied des Deutschen Bundestags und wirtschaftspolitische Sprecherin von  Bündnis 90/Die Grünen, bekräftigte, dass „Umweltschutz, ökologische und soziale Politik zusammen gedacht werden“ müssten. Ihre Partei lege zurzeit ein großes Gewicht auf die ökologische Transformation der Wirtschaft, da jetzt das entscheidende Jahrzehnt im Kampf gegen die Klimakrise sei. Insbesondere in der Wirtschaft seien Prozesse notwendig, um zur Klimaneutralität zu kommen, die Zeit bräuchten, um marktreif und wettbewerbsfähig zu sein. Im abschließenden Praxis-Format stellten fünf Unternehmer_innen in Kurzverträgen ihre Art vor, Wirtschaft und Unternehmertum „weiterzudenken“: UnternehmensGrün-Geschäftsführerin Katharina Reuter fasst die Veranstaltung zusammen: „Ein ökologisches Update ist dringend notwendig, um die Klimakrise abzuschwächen. Dabei darf aber die soziale Dimension der Marktwirtschaft nicht aus den Augen verloren werden. Wichtig dabei ist, die Menschen mitzunehmen! Viele Unternehmerinnen und Unternehmer zeigen bereits, wie eine ganzheitliche Betrachtung erfolgreich umgesetzt werden kann.“[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_btn title="Wertschaften.org" link="url:https%3A%2F%2Fwertschaften.org%2F|target:_blank"][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text] [gallery ids="20331,20332,20333,20334,20335,20336,20337,20338,20339,20340,20341,20342,20343,20344,20345,20346,20347,20348"] [/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]